In Schwabach gibt es kleinen aber feinen Laden, der es wert ist, besonders erwähnt zu werden. Wie am Foto links und an der Überschrift unschwer zu erraten, handelt es sich um den Bauernladen. Das Konzept ist simpel: es gibt nur Dinge aus der unmittelbaren Region und diese meistens direkt von Bauern. "Meistens" deshalb, weil einige Produkte auch weiterverarbeitet sind. Und Bier kommt nunmal aus einer Brauerei und Schnaps aus einer Brennerei. Allerdings handelt es sich dabei auch nicht um Massenware.
Die Brauerei ist eine Gasthausbrauerei und das Bier gibt es nur in urigen Ein-Liter-Flaschen. Ein wenig Glück gehört auch dazu, etwas abzubekommen. Wie mir der Besitzer heute verriet, könnte er wesentlich mehr verkaufen als er erhält. Ich musste mich mit ein paar Fläschchen Märzen begnügen obwohl eigentlich ein Helles auf dem Einkaufszettel stand. Die dritte angebotene Sorte wäre Weizen. Das habe ich allerdings noch nie erhaschen können.
Die meisten Produkte sind aber tatsächlich direkt vom Hof. Und überall steht direkt dabei von welchem oder man kann es zumindest erfragen. Es handelt sich nicht um Bio-Waren, aber es wird sehr viel Wert auf Qualität gelegt. Das Fleisch stammt von sogenannten Frischluftschweinen, die Rinder werden ohne Gentechnik gefüttert, das Brot wird ganz traditionell ohne Zusatzstoffe gebacken. Überhaupt ist das ein echter Tipp. Ein richtig echtes Bauernbrot, hergestellt mit Natursauerteig, so wie es seit Jahrhunderten gemacht wird.
Neben dem Brot gibt es auch Kuchen und anderes leckeres Gebäck. Gebacken von Bäuerinnen erinnert das am ehesten an Oma-Qualität. Also so, wie wenn früher die eigene Oma oder Tante etwas für ihre Liebsten gezaubert hat. Mit Naschwerk kenne ich mich bekanntermaßen ein wenig aus und ich habe noch nie bessere Nussecken als die vom Bauernladen gegessen. Die sollte man allerdings vorbestellen, spätestens wenn ich da war sind sie sonst aus. 8-) Wenn es Krapfen gibt, unbedingt probieren. Die sind so, wie sie vor 30 Jahren in Bäckereien mal waren.
Das Gemüse und Obst ist selbstverständlich auch nur aus der Region. Dementsprechend natürlich auch aus der Saison. Der Ladeninhaber ist da auch sehr konsequent. Bananen, Zitronen oder ähnliches findet man nicht. Im Bio-Bereich wird immer wieder gejammert, dass man das anbieten muss, weil die Kunden sonst ausbleiben. Bei Herrn Schmidt (so heißt der Inhaber) gibt es das nicht und meinem Eindruck nach brummt der Laden. Nachdem zu Zeit leider keine regionale Bio-Ware zu bekommen ist, hat man hier eine Alternative. Bauer statt Bio sozusagen.
Sonderwünsche werden übrigens auch erfüllt. Wildenten oder -schwein können bestellt werden. Wenn der Jäger dann was passendes erwischt hat, bekommt man Bescheid. Oder heute habe ich einen Weidenkorb abgeholt. Ein lokaler Korbflechter fertigte den auf Anforderung.
Alles in allem ist der Bauernladen ein echter Tipp für alle, die wirklich wert auf Regionales legen. Dabei kommt die Tradition auch nicht zu kurz. Bei den Bauern hat sich altes Wissen noch eher gehalten, was beim Rest der Bevölkerung schon langsam verschwindet. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, ob es das Konzept auch in anderen Städten gibt. Wer etwas kennt, darf es gerne in den Kommentaren kund tun.